Der Jakobsweg: Mein camino francés - Teil 3 Von Burgos nach Léon

von am Montag, 2. Dezember 2013
Nach einer Zwangspause in Burgos von drei Tagen auf Grund meiner Sehnenscheidenentzündung ging es endlich weiter. Ich gestaltete meinen Weg ab Burgos viel gemächlicher und mit vielen Pausen. Ich entschloss mich öfters von der spanischen Gruppe separiert zu gehen und machte so viele neue Bekanntschaften. Unter anderem lernte ich Franco kennen. Einen jungen spanischen Mathematikstudent mit einem aussergewöhnlichen Hobby: der Zauberei. Ein unglaublich spannender, intelligenter und überaus kurzweiliger Weggefährte mit dem ich von da an viel Zeit verbrachte.

Burgos




Nach ca. zwei Wochen auf dem Jakobsweg hat sich mit Körper an die Strapazen des Gehens gewöhnt. Zwar hatte ich immer noch ab und zu ein paar Blasen an den Füssen, aber mit der richtigen Behandlung waren die kein Problem mehr. Die Sehnenscheidenentzüdung war jedoch nach wie vor ein Problem. Oft legte ich Pausen ein und mit Eis und Bandagen konnte ich meinen Weg fortsetzen. 
Aber sowohl Beine wie Kopf hatten sich an die weiten Strecken gewöhnt. Kam ich am Anfang nach einer 25 km Tagesetappe völlig k.o. am Tagesziel an, konnte ich jetzt bis zu 30-35 km am Tag zurücklegen. Ab und zu legte ich auch Mörderetappen ein, meine Tageshöchststrecke liegt bei ca. 43 km.

Etappenplanung: Tagesziele / Trinkwasser
Es lohnt sich einen Überblick über die nächsten Städte und Distanzen zu haben. Ich rate aber davon ab, sich jede Tagesetappe bereits vor Abfahrt festzulegen. Die meisten Pilger hatten die nächsten ein, zwei Tage mit den Übernachtungsorten fest geplant. Ich liess mich mehr von meiner Tagesverfassung und Stimmung leiten. Gefiel mir ein Ort sehr gut, hatte ich Schmerzen oder keine Lust mehr zu gehen, übernachtete ich da, egal wie viele Kilometer ich bereits zurück gelegt hatte. Meistens war es aber so, dass ich morgens eine Übernachtungsmöglichkeit anpeilte und dann spontan entschied zu bleiben oder noch ein Stück weiter zu gehen. Diese Art den Jakobsweg zurück zu legen ist jedoch nur möglich, wenn man genug Zeit eingeplant hat. Wenn man nur beschränkt Zeit hat, rate ich lieber nur ein Teilstück des Caminos zu gehen. 
Wenn man wie ich alleine unterwegs ist, ist es kein Problem um welche Uhrzeit man in den Herbergen ankommt, es gibt immer einen Platz. Ist man allerdings in einer Gruppe unterwegs, sollte man am frühen Nachmittag das Etappenziel erreichen um noch freie Betten zu kriegen. 
Wichtig bei der Etappenplanung ist auch sich darüber zu informieren, wo dass es Brunnen mit Trinkwasser oder sonstige Möglichkeiten gibt, den Durst zu stillen. Ich war einmal auf einer langen Distanz alleine unterwegs und mein Trinkwasser wurde knapp, das ist echt kein Spass. 
Ich empfehle grundsätzlich bei jeder Möglichkeit die Trinkwasserbestände nachzufüllen. 
Zudem sind in den Pilgerführern die Etappen gekennzeichnet, in denen wenig Trinkwasser vorhanden ist. 

links: Start in den Tag
mitte: nach 25 km
rechts: nach 42 km
Ein italienischer Pilger mit seinem Pilgerhund


Für mich eine der schönsten Kirchen auf dem ganzen Jakobsweg:
Die Kirche San Martin in Fromista 
Die Meseta
Frühmorgens Richtung Santiago de Compostela



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