Nach alter Pilgertradition startete ich meinen zweiten Jakobsweg (lese mehr über den Ersten hier) direkt von meiner Haustür in Luzern aus. Noch ein bisschen erschlagen vom Elton John Konzert am Abend davor und den vier Stunden Schlaf, machte ich mich um 7.30 am Montag dem 23.07. auf den Weg Richtung Rom.
Beim Lopper nach Alpnachstaad |
Flüeli |
Pilgerherberge der Christusträger Bruderschaft in Merligen |
Ich griff in der Schweiz aber meistens auf persönliche Kontakte zurück. Im Vorfeld bat ich Freunde, Verwandte und Bekannte um Hilfe, welche wieder Freunde, Verwandte und Bekannte um Rat fragten. So kam ich in den Genuss bei Eltern von Freunden, Freunden der Eltern der Freunde, Freunden von Freunden und Eltern von Freunden von Freunden zu übernachten. Einen besseren Einstieg in meine Reise hätte es nicht geben können! Ich habe unglaublich liebe, freundliche, offene und interessierte Familien kennengelernt, die ich sehr in mein Herz geschlossen habe.
Ergaben sich aus meinem Umfeld keine Übernachtungsmöglichkeiten bei einem Tagesziel, griff ich auf die Plattform Couchsurfing zurück. Besonders empfehlen kann ich hier die benutzerfreundliche Couchsurfing - App.
Als letzte Möglichkeit blieben mir dann immer noch Pilger- & Jugendherbergen, Hostels und B&B und als allerletzte Möglichkeit schweineteure Hotels.
Ich plante meine Etappen nach den Übernachtungsmöglichkeiten, blieb so nah wie möglich am Jakobsweg, ging aber auch Umwege, um bei den lieben privaten Hosts Unterschlupf zu finden.
Wanderte ich mit meinem Schweizerdeutsch bis nach Bösingen, kam ich in der Westschweiz schnell an meine sprachliche Grenze. Auf der gesamten schweizer Strecke der Via Francigena (und auch später noch im Aostatal) wird nämlich Französisch geredet. Deutsch ist hier für die meisten eine Fremdsprache. Weiter kommt man hier also nur mit Englisch, Zeichensprache oder einer Übersetzer-App.
DAS WETTER
Es ist ratsam, aber Vorabend einen Blick auf die Wettervorhersage zu werfen. Zeitungen, Fernsehen, Apps und das Internet bieten dazu genug Möglichkeiten.
Leider war mein Weg durch die Schweiz geprägt von Regen: Platzregen, Nieselregen, Regen, Schauer, Gewitter,… alles war dabei. Das macht Abstiege wie die des Brünigpasses schwierig und gefährlich, man sollte also wenn möglich bei schlecht Wetter nach einfachen Alternativrouten Ausschau halten.
Grundsätzlich trocknen nasse Kleider in einem geschlossenen, trockenen Raum über Nacht. Ist dies nicht der Fall, kann man die Dinge einfach am nächsten Tag aussen an den Rucksack heften. (Bei Regen einfach unter den Regenschutz). Nasse Wanderschuhe werden über Nacht mit Zeitung ausgestopft.