Jakobsweg: Von Zürich nach Salzburg - Vorbereitungen

von am Donnerstag, 6. Juli 2017
Liebe Belles und Beaus

Morgen ist es so weit, ich starte in meine nächste Pilgerreise! Nach dem berühmten Camino francés in Spanien und der wunderbaren Via Francigena in Italien habe ich mich dieses Mal für eine Reise im deutschsprachigen Raum entschieden. Ziel der Reise ist nicht etwa eine der grossen Pilgerziele wie Santiago de Compostela, Rom oder Jerusalem, sondern das wunderschöne Salzburg.
Die Stadt kenne ich bereits sehr gut und die Strecke dahin habe ich schon etliche Male auf dem Weg nach Wien mit dem Zug zurückgelegt.


Loswandern werde ich ganz in Pilgermanier von meiner Wohnung mitten in Zürich, bevor es dann am Zürichsee entlang, ab Rapperswil auf dem Rorschacher Ast nach Wattwil und ab dann auf dem Voralbergischen Appenzellerweg über Grenze nach Österreich geht.



Eine weitere Besonderheit auf diesem Weg wird sein, dass ich in die entgegengesetzte Richtung, also weg von Santiago de Compostela und Rom, wandern werde. Dadurch wird es mir nicht möglich sein, die Pilgerführer wie gewohnt zu nutzen, sondern ich habe mich für Wegbeschreibungen entschieden, welche ich leichter von hinten nach vorne lesen kann.
Auf den Seiten www.jakobsweg.ch und www.jakobsweg-tirol.net gibt es praktische Karten, welche man in ausgedruckter Form und in Etappen gebündelt mit sich führen kann. Darauf sind sowohl Streckenbeschrieb samt Kartenmaterial, wie auch Informationen zu Bauten und Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Weg verzeichnet. Anders als beim gebundenen Pilgerführer, kann man die bereits zurückgelegten Etappen so wunderbar wegwerfen und sein mitgeführtes Gepäck gewichtstechnisch optimieren.
Zudem habe ich mir erstmalig die Streckenabschnitte als GPS Daten, welche ebenfalls über QR Code auf den Karten verzeichnet sind, auf mein Handy geladen. So dürfte eigentlich was die Wegfindung anbelangt, nichts mehr schief gehen!

Ab der Rankweil (bei Feldkirch) befinde ich mich bis St. Christoph auf dem Voralberg Weg und dann bis kurz vor Salzburg auf dem Tiroler Weg, bevor ich dann das letzte Stückchen auf dem Österreichischen Jakobsweg wandern werde.


GESCHICHTE DES JAKOBSWEGES

Das wohl bekannteste Pilgerziel ist Santiago de Compostela, welches in Galizien, Spanien liegt. Der Legende nach liegt dort der Apostel Jakobus der Ältere begraben, welcher zusammen mit seinem Bruder Johannes Teil der zwölf Apostel Jesu war. Die Nachricht, dass sich das Grab des heiligen Jakobus in Santiago de Compostela befinden solle, verbreitete sich schnell bis in weit entfernte Länder. In St. Gallen gab es beispielsweise bereits um 860 n. Chr. im Martyrologium in der Stiftsbilbiothek einen Eintrag zum Grab.

Nach verschiedenen Umbauten an der Kirche und deren Zerstörung durch arabische Truppen 997 n. Chr. wurde um 1211 n. Chr. die Kathedrale eingeweiht, welche wir heute kennen. Bald darauf soll Franz von Assisi nach Santiago gepilgert sein.
Seit 1122 wird in den Jahren, in welchen der Jakobustag am 25. Juli auf einen Sonntag fällt, das heilige Jahr gefeiert. Das nächste Heilige Jahr findet übrigens 2021 statt. In diesen Jahren machen sich die meisten Pilger auf den Weg, da die römisch-katholischen Christen da die Möglichkeit bekommen, einen vollkommenen Ablass zeitlichen Südenstrafen zu erwerben. Die heiligen Jahre werden deshalb auch Gnadenjahre genannt.

1987 bezeichnete der Europarat den Jakobsweg in Spanien zum europäischen Kulturweg, welcher dann 1933 von der UNESCO samt dem Küstenweg zum Weltkulturerbe ernannt wurde.

Diese beiden Ernennungen, sowie Bücher und Dokumentationen steigerten die Pilgerzahlen ungemein und die Pilgerbewegung erlebte eine neue Blütezeit. Besonders kann ich hier das Buch "Ich bin dann mal weg" von HaPe Kerkeling empfehlen. Der schlechteste Geheimtipp, da es schon einen unglaublichen Bekanntheitsgrad in Pilgerkreisen hat. Wer es jedoch noch nicht kennt, dem kann ich es nur ans Herz legen!

Ich (links) 2013 vor der Kathedrale in Santiago de Compostela


PACKLISTE
Jahr für Jahr probiere ich mein Gepäck so zu optimieren, dass ich möglichst leichte und qualitativ hochwertige Dinge mit mir führe. Die Qualität und das Gewicht sind das Wichtigste und man sollte dafür keine Kosten scheuen, denn die Ausrüstung ist das Zuhause über Wochen und man soll sich damit wohlfühlen können. Zudem möchte man die Ausrüstung auch nicht jedes Jahr erneuern müssen.

Neben meinen Meindl Wanderschuhen, welche mich jetzt bereits einige Jahre treu begleiten, habe ich mir dieses Jahr noch Trekkingsandalen von Keen zugelegt. Diese werden besonders auf asphaltige heissen Strecken, auf denen die Füsse kochen, zum Einsatz kommen.

Tipp: Wichtig ist es, sowohl Schuhe, wie auch den Rucksack und die Regenklamotten zu imprägnieren. Plastikbeutel schützen Dokumente und den Pilgerpass vor Nässe.

Insgesamt wiegt mein Rucksack übrigens mit Wasser ca. 9 kg.

 Rucksack: Deuter Act Lite 45 + 10 slimeline Edition für Frauen (wichtig sind vorallem Hüftgurte zum Entlasten der Schultern und ein gutes Rücksensystem für die Belüftung)
 Schlafsack: Meru ultralight medium 
 Pilgerpass/ Credenziale: bestellen vor Abreise auf diversen Internetseiten. Ich habe sie ukompliziert über die Seite jakobsweg.ch bestellt. 

 Wanderschule: Meindl Texas GTX
 Trekkingsandalen von Keen (bei langen Strecken auf Asphalt, wenn die Wanderschuhe nass sind oder einfach als Verschnaufpause für die Füsse)
 Flipflops Puma (für die Gemeinschaftsduschen und an den Abenden)

 Regenhose: Rukka (soll über die Schuhe gehen, damit das Wasser nicht in die Schuhe läuft)
 Regenschutzhülle für Rucksack 
alternativ auch  Regenponcho 

 Fleecejacke mit Kapuze von Mamut
 1 leichtes Sweatshirt
 2 T-Shirts (1 mit und 1 ohne Ärmel)
 1 Leggins
 1 lange weitere Sporthose
 2 kurze Sporthosen
 1 leichtes einfaches Kleid 
 2 paar dünne Sportsocken und Unterwäsche ohne Naht

 Notiz- / Skizzenbuch mit Stift
 Kopfhörer
 Iphone & Case inkl. Aufladegerät
 Digitalkamera: Canon PowerShot S110 inkl. Aufladegerät
 Portemonnaie mit Geld/Krankenversicherungskarte/Bankkarte
 Taschenmesser: Victorinox (mit Schere & Korkenzieher! :) )
 Stirnlampe: Petzl
 ein paar Sicherheitsnadeln (Kleidung flicken, Kleidung an Rucksack befestigen, Blasen aufstechen…)

 Duschtuch/Badetuch/Handtuch: Pearl Mikrofaser
 Haarshampoo und Duschgel in kleinen Behältern
 Blasenpflaster/ Tape/ normale Plaster/ Desinfektionsmittel/ Bandage/ Hirschtalgcreme
 Insektenspray und Stift bei Stichen

 Sonnencreme
 Sonnenhut



Meine Glücksbringer und Andenken vergangener Pilgerschaften

Während der Reise werde ich euch auf Facebook und Instagram (@bellemelleblog) mitnehmen! Ihr findet mich direkt über meine Accounts oder den Hashtag #bellemellewandert!

Liebe Grüsse und bis bald,
Steffi
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